We are family!
Der Dialog ist familienfreundlich.
Was wir schon lange ahnten, ist seit 2022 amtlich. Im Rahmen der Zertifizierung zum familienfreundlichen Betrieb setzten wir uns intensiv mit unseren Strukturen auseinander. Auch wenn vieles erfreulich ist, etwa der hohe Prozentsatz an Vätern in Karenz, haben wir auch Verbesserungsbedarf entdeckt und uns in der Folge mit Rückkehrer_innen aus der Karenz auseinandergesetzt. Und da für uns die Zertifizierung nicht nur der Schlusspunkt eines Prozesses, sondern auch der Auftakt für eine breitere Auseinandersetzung war, entschieden wir uns im Jahr 2023 für das Diversity-Schwerpunktthema Familie.
Neben der erwähnten Befragung von Mitarbeiter_innen, die aus der Karenz zurückkamen, gab es im Intranet laufend Informationen zum Thema Familie im Diversity-Blog. Wer diesen regelmäßig gelesen hatte, war beim großen Quiz auf der Jahresklausur im Vorteil: Jedes Haus schickte eine Vertreter_in in die Runde, im spannenden finalen Duell setzte sich letztendlich das Haus Sucht und Beschäftigung durch. Auf das Spielerische folgte ein interessanter Vortrag zum modernen Familienbegriff von Christine Geserick vom Institut für Familienforschung.
Alles nette Spielerei? Keineswegs. Mitarbeiter_innen profitieren von der Beschäftigung mit dem Thema ebenso wie unsere Klient_innen. Auch abseits der Familienberatungsstelle in der Modecenterstraße erleben wir die Verunsicherung, aber auch die neuen Möglichkeiten, die sich aus veränderten Familienstrukturen und –definitionen ergeben. Neue Formen des Zusammenlebens und Verbundenheit abseits von Verwandtschaft bieten neue Perspektiven. Ideen dazu helfen uns in der Beratung von Angehörigen ebenso wie in der Ressourcenarbeit mit Klient_innen. Denn: Familie kann mehr sein als Vater-Mutter-Kind – als Zeichen realer Diversität.
Martin Weber
Gender- und Diversity-Beauftragter