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Standfest werden. Frühzeitige Unterstützung.

17 Jahre besteht Standfest, das arbeitsmarktpolitische Angebot für suchtkranke Menschen. Das beste Alter, sich auch mit der Altersgruppe Jugendliche und junge Erwachsene auseinanderzusetzen. 

In der täglichen Arbeit mit der Zielgruppe von Standfest zeigt sich immer wieder: Viele Problemlagen beginnen bereits in jungen Jahren – sei es in Form von instabilen Lebensverhältnissen, psychischen Belastungen oder riskantem Konsumverhalten. Das Durchschnittsalter der Klient_innen, die im arbeitsmarktpolitischen Projekt Standfest in Betreuung sind, ist 46 Jahre. Das bedeutet, dass suchtkranke arbeitslose Menschen erst sehr spät erreicht werden, häufig, wenn sich viele Problemlagen wie auch Erkrankungen chronifiziert haben. Umso wichtiger ist es, frühzeitig anzusetzen und jungen Menschen zu erreichen, um Perspektiven zu eröffnen, bevor sich diese Herausforderungen verfestigen.

Im Sinne eines stärkeren präventiven Zugangs wurde daher eine institutionsübergreifende Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die sich gezielt mit der Frage beschäftigte, wie jüngere Menschen mit psychischen Problemen und riskantem Konsum besser erreicht und unterstützt werden können. Eingeladen dazu hat das U25, eine zentrale Anlaufstelle des AMS und der MA40 für Personen unter 25 Jahren mit einem Angebot,  um die Integration in den Arbeitsmarkt zu erleichtern und den Zugang zu Unterstützung zu vereinfachen.

Ein zentraler Fokus lag dabei auf den Mitarbeiter_innen der U25-Bereiche von AMS und MA 40, die tagtäglich in direktem Kontakt mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen stehen. Ihre Rolle ist entscheidend – nicht nur als Ansprechpersonen für arbeitsmarktpolitische Fragen, sondern oft auch als erste, die mit komplexen persönlichen Problemlagen konfrontiert sind.

Um sie für diese Herausforderungen noch besser zu wappnen und die Hemmschwelle zu senken, über sensible Themen wie psychische Erkrankungen oder Suchtverhalten offen zu sprechen, wurden gemeinsam mit dem Dialog-Standort Suchtprävention und Früherkennung gezielte Schulungsangebote entwickelt und durchgeführt. Diese umfassten:

  • Alles im Griff - Psychische Erkrankungen und Umgang mit psychisch kranken Jugendlichen und jungen Erwachsenen
  • Sucht und Umgang mit konsumierenden Jugendlichen und jungen Erwachsenen
  • Gesprächsführung
  • Arbeit mit unmotivierte Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Beratungssetting 

Die Rückmeldungen auf die Schulungen waren durchwegs positiv. Die Inhalte wurden als alltagsnah, praxisorientiert und hilfreich empfunden – besonders in Hinblick auf die oft hohe Komplexität in der Betreuung junger Kund_innen. 

Durch diese Schulungen ist ein wichtiger Schritt gelungen: Die Stärkung der Handlungskompetenz von Mitarbeiter_innen, die tagtäglich daran arbeiten, jungen Menschen in schwierigen Lebenslagen Chancen zu eröffnen – und das oft unter herausfordernden Rahmenbedingungen. Gleichzeitig sensibilisieren die Schulungen und der Austausch zum Thema psychische Erkrankungen sowie Suchterkrankungen, um diese besser zu erkennen und adäquater reagieren zu können.