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Alkohol am Arbeitsplatz. Zur Änderung der Trinkkultur in Betrieben

Der Arbeitsplatz wird inzwischen zum konsumfreien Raum: Insbesondere als Reaktion auf Arbeitsunfälle unter Alkoholeinfluss und auf verminderte Leistung werden betriebliche Präventionsprogramme umgesetzt. Es ist inzwischen zumindest verpönt, offen am Arbeitsplatz zu trinken. Und auch der Trend zu einem höheren Gesundheitsbewusstsein gekoppelt mit einem veränderten Lebensstil führt dazu, dass der Alkoholkonsum zumindest kritisch hinterfragt wird.

In Österreich gibt es kein allgemeines gesetzliches Alkoholverbot für alle Betriebe und Arbeitnehmer_innen. Dennoch regeln Treuepflichten, Betriebsvereinbarungen und die Art der Tätigkeit, wie etwa bei Lenker_innen, den Umgang mit Alkohol am Arbeitsplatz.

Der Umgang mit Alkohol hat sich in den österreichischen Betrieben in den letzten Jahren stark verändert. Früher wurde der Alkoholkonsum während oder nach der Arbeit oft verharmlost oder war sogar ein fester Bestandteil der Unternehmenskultur. Es gab ein geringeres Bewusstsein für die negativen Auswirkungen des Konsums, und die Einstellung dazu war allgemein entspannter. In vielen Betrieben war es möglich, Alkohol in Betriebskantinen oder sogar aus Automaten zu kaufen.

Heutzutage gibt es strengere Regelungen und ein verstärktes Bewusstsein dafür, dass Alkohol am Arbeitsplatz nichts verloren hat. Unternehmen fördern zunehmend einen gesunden Lebensstil ihrer Mitarbeiter_innen im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung. Trotz dieser positiven Entwicklungen gibt es immer noch Probleme mit Alkohol in Betrieben.

Um diesen Problemen zu begegnen, werden Stufenpläne eingeführt und betroffene Mitarbeiter_innen erhalten Unterstützung. Stufenpläne sind Interventionsleitfäden und bestehen aus vier oder fünf Eskalationsstufen. Das Ziel ist eine Normalisierung des Verhaltens der Mitarbeiter_in. 

Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Enttabuisierung des Themas, wodurch eine offenere und unterstützendere Umgebung geschaffen wird. Führungskräfte werden besser geschult, um Anzeichen von Alkoholmissbrauch frühzeitig zu erkennen und angemessen zu reagieren.

Diese Veränderungen zeigen, dass sich die Trinkkultur in den österreichischen Betrieben gewandelt hat.