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Klient_innenbefragung

Im Dialog wird im Rahmen des Qualitätsmanagements alle zwei Jahre eine Klient_innenbefragung durchgeführt. Jedes Mal werden dabei rund 250 Klient_innen anonym mittels Fragebogen befragt, wie hilfreich sie die medizinische und psychosoziale Betreuung und Behandlung im Dialog finden. Zusätzlich gib es stets ein Spezialthema, zu dem wir konkrete Fragen stellen. 

2023 wollten wir von den Klient_innen wissen, was für sie hilfreich gewesen wäre, keine Sucht zu entwickeln. 

In unseren Workshops und Schulungen, die wir im Rahmen der SPF durchführen, sind Suchtursachen sowie damit verbundene Risiko- und Schutzfaktoren ein zentrales Thema. Die Befragung hat uns nochmals verdeutlicht, dass die Theorie, die wir vermitteln, mit der Realität übereinstimmt, und dennoch war es sehr bewegend, direkt von den Klient_innen zu hören, wie sie ihre persönliche Geschichte sehen. 

Zu der offenen Frage „Was wäre hilfreich gewesen, um keine Sucht zu entwickeln?“ haben über 160 Personen Aussagen gemacht. Es dominieren Antworten zur Familie – Liebe und Verständnis, die gefehlt haben, und dass zu wenig Unterstützung erlebt wurde -  gefolgt vom Freundeskreis, der sehr oft einfach als „falsch“ bezeichnet wird. Es wurde jedoch auch oft genannt, dass es gut gewesen wäre, mit jemanden „darüber“ reden zu können oder aber auch, dass man verabsäumt hat, angebotene Hilfe anzunehmen. Mehr Selbstwert hätten sich viel gewünscht, ebenso viele mehr Aufklärung über Drogen und Sucht. Und auch das Bewusstsein, dass die persönliche Suchtgeschichte auch eine Bewältigungsstrategie einer psychischen Erkrankung oder Traumatisierung ist, wird genannt. Dass Abschreckung oder andere Gesetze hilfreich gewesen kommt nur in Einzelnennungen vor. 

Übersicht über Suchtursachen
Persönliche Faktoren Klient_innenbefragung
soziales Umfeld Klient_innenbefragung
SubstanzKlient_innenbefragung
Gesellschaft Klient_innenbefragung

Das alles zeigt, dass wir mit unserem Weg der individuellen Suchtbehandlung und der Ressourcenfindung und -stärkung richtig liegen. Ebenso bestärkt es den Weg, den wir in der Prävention gehen – wo wireinerseits persönliche Lebenskompetenzen auszubauen, aber auch auf Aufklärung und Information abzielen.

Wir danken unseren Klient_innen für die offenen und hilfreichen Antworten! 

Ursula Zeisel
Psychosoziale Leitung