Ich ist wer anderer
Sabine Wild (Pseudonym), langjährige Klientin im Dialog, legt in ihrem autobiografischen Roman einen Bericht über Traumatisierungen, Missbrauch, Sucht und das Leben mit einer komplexen posttraumatischen Belastung vor.
Schonungslos und authentisch schildert die Autorin das Aufwachsen in einer oberösterreichischen Kleinstadt in den 1970er- und 80er-Jahren. Sie nimmt die damalige Perspektive ein, wenn sie vom Missbrauch durch den Vater, die Angst um die suizidgefährdete Mutter und ihre Versuche, Hilfe zu bekommen, erzählt. Parallel dazu entwickelt sich eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) mit dissoziativen Anteilen, die mehrere traumatisierende Aufenthalte auf der Psychiatrie nach sich ziehen. Es folgen toxische Beziehungen und Suchtmittelkonsum. Doch ihre Geschichte ist auch die einer starken Frau, die es schafft, letztendlich die Katastrophen hinter sich zu lassen und ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
Der Dialog hat Sabine Wild beim Schreibprozess bestmöglich unterstützt, weil wir es als wichtig ansehen, Menschen mit einer Suchterkrankung und/oder einer psychischen Erkrankung eine Stimme zu geben. Gerade weil man beim Lesen gezwungen ist, die Komfortzone zu verlassen, lohnt sich die Lektüre, ermöglicht es doch, das Verständnis von PTBS um die Sicht einer Betroffenen zu vertiefen. Bestellen kann man das Buch, das im Eigenverlag erschienen ist, auf Amazon.
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